Windkraft in Großsolt?
Am 11. März tagte die Gemeindevertretung (GV) und hatte eine umfangreiche Tagesordnung.
Unter TOP 23 wurde die Meldung von Eignungsflächen für Windkraftanlagen im Gemeindegebiet intensiv erörtert.
Dazu sollten geeignete Flächen gesucht werden, die erst dem Kreis vorgeschlagen und vom ihm genehmigt werden müssen. Sollten diese Flächen dort auf Wohlwollen stoßen, wird der Vorschlag an das Land weitergegeben, das letzten Endes die Entscheidungsbefugnis darüber hat, welche Flächen sich am Besten eignen. Einstimmig wurde beschlossen, zwei Flächen, eine östlich Kollerup, zwischen Bondenau und der L 193, sowie im Bereich südlich Gräsungsweg, an der Grenze zu Havetoft vorzuschlagen.
Wenn dieser Beschluss beim Kreis auf Zustimmung stoßen sollte, habe ich angeregt, dass eine Einwohnerversammlung stattfinden wird , in der Raum und Zeit für Diskussion ist, da dieser Beschluss bei den anwesenden Bürgern vereinzelt nicht auf Wohlwollen stieß.
Es geht also darum, ob wir im Ost- und Südwestbereich der Gemeinde zulassen wollen, dass Windkraftanlagen errichtet werden.
Warum hat sich die GV einstimmig dafür ausgesprochen?
Im Wesentlichen gibt es drei Gründe:
1. Dem Weltklimawandel und der damit zusammenhängende Verpflichtung, den Ausstoß von klimaschädigenden Stoffen zu reduzieren, wird Rechnung getragen.
2. Die Umsetzung der damit zusammenhängenden EU-, Bundes- und Landeszielsetzungen und Vorgaben kann auch im Kleinen auf unserer kommunalen Ebene durch wenige Windenergieanlagen unterstützt werden.
3. Die schlechten Einkommensverhältnisse der Gemeinde könnten durch anfallende Gewerbesteuereinnahmen verbessert werden.
Die Erde wird wärmer, und wichtigste Ursache ist der Mensch: Vor allem die Verbrennung fossiler Brennstoffe, aber auch die Rodung von Wäldern haben die Konzentration an Treibhausgasen in der Atmosphäre ansteigen lassen. Eine Verdoppelung der Konzentration an Kohlendioxid (bisher ist der Wert von 280 auf 385 ppm gestiegen) würde die Temperatur der Erde um etwa 3 Grad Celsius ansteigen lassen, und das hätte katastrophale Folgen.
Die Erde hat Fieber!
Im Internet gibt es eine Fülle von Informationen zum Thema Klimawandel.
Vorschlag:
Einen umfassenden Überblick bietet der 4. Sachstandsbericht des Zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderungen (Intergovernmental Panel on Climate Change, IPCC) der Vereinten Nationen. Er ist der jüngste Bericht in einer Reihe, die regelmäßig den wissenschaftlichen Kenntnisstand über die globale Erwärmung zusammenfasst. Die im Abstand von fünf bis sechs Jahren herausgegebenen IPCC - Berichte gelten weithin als Konsensposition innerhalb der klimatologischen Fachwelt, was den Einfluss des Menschen auf das Erdklima betrifft.
Auch vor dem Hintergrund dieses Wissens haben die politisch handelnden Akteure dieser Welt die Pflicht, verantwortlich zu handeln und durch entsprechende umweltpolitische Weichenstellungen das Klimageschehen nicht sich selbst und schon gar nicht Industrie und Wirtschaft zu überlassen. Weltweit besteht der Wille zur Treibhausgasemissionsreduzierung. Das Kyoto - Protokoll von 1997 enthält das von den Industrieländern gesetzte Ziel, ihre Emissionen von 1990 bis 2012 um etwa 5% zu senken.
Was unternimmt die EU?
Auch vor dem Hintergrund dieses Wissens haben die politisch handelnden Akteure dieser Welt die Pflicht, verantwortlich zu handeln und durch entsprechende umweltpolitische Weichenstellungen das Klimageschehen nicht sich selbst und schon gar nicht Industrie und Wirtschaft zu überlassen. Weltweit besteht der Wille zur Treibhausgasemissionsreduzierung. Das Kyoto - Protokoll von 1997 enthält das von den Industrieländern gesetzte Ziel, ihre Emissionen von 1990 bis 2012 um etwa 5% zu senken.
Was unternimmt die EU?
Sie setzt ebenfalls Ziele. Um die Erderwärmung auf 2 º C zu beschränken, müssen die weltweiten Treibhausgasemissionen in den nächsten 15 Jahren gedrosselt und bis 2050 auf die Hälfte des Niveaus von 1990 gesenkt werden. In einem ersten Schritt sollen die Industrieländer ihre Treibhausgasemissionen bis 2020 um 30 % unter das Niveau von 1990 bringen.
Daher hat sich die EU verpflichtet, ihre eigenen Treibhausgasemissionen, unabhängig von den anderen Ländern, bis 2020 um mindestens 20 % zu verringern.
Schlüsselelement zur Verwirklichung ist, neben vielen anderen Maßnahmen, auch eine Politik zugunsten erneuerbarer Energie-quellen. Und Windkraft gehört gerade in küstennahen und wind-reichen Regionen bedeutend dazu.
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Schlüsselelement zur Verwirklichung ist, neben vielen anderen Maßnahmen, auch eine Politik zugunsten erneuerbarer Energie-quellen. Und Windkraft gehört gerade in küstennahen und wind-reichen Regionen bedeutend dazu.
Mehr zum Thema Klimaschutz: http://www.ec.europa.eu/climateaction
Schleswig-Holstein
setzt als politische Vorgabe grundsätzlich auf einen Energiemix: Mischung von Kohle, Atom und Wind als Leitenergie.
Landesziel ist, rechnerisch bis 2020 den Energiebedarf über erneuerbare Energien abzudecken. Vollversorgung aus Windkraft wird angestrebt. Das bedarf einer Verdreifachung der heutigen Leistung.
Unser Kreis
Landesziel ist, rechnerisch bis 2020 den Energiebedarf über erneuerbare Energien abzudecken. Vollversorgung aus Windkraft wird angestrebt. Das bedarf einer Verdreifachung der heutigen Leistung.
Unser Kreis
will daher 490 ha zusätzliche Eignungsfläche ausweisen, auf der 39 neue Windkraftanlagen entstehen könnten.
Nun sind wir auf kommunaler Ebene angekommen und unsere Verantwortung zum Mithandeln wird, wie unter 2. angesprochen, deutlich.
Bleibt noch die 3. , die finanzielle Komponente, die
Nun sind wir auf kommunaler Ebene angekommen und unsere Verantwortung zum Mithandeln wird, wie unter 2. angesprochen, deutlich.
Bleibt noch die 3. , die finanzielle Komponente, die
Gewerbesteuereinnahmen.
Seit Januar 2009 hat der Bundesgesetzgeber eine Regelung verabschiedet, nach der die Gewerbesteuer zu 70 % nach dem steuerlich maßgebenden Sachanlage-vermögen und zu 30 % nach den Arbeitslöhnen zwischen dem Standort des Unternehmens und dem Standort der Anlage/n zerlegt wird. Damit ist abgesichert, dass alle Kommunen, in denen eine von einem auswärtigen Unternehmen betriebene Windkraftanlage steht, hiervon auch durch Gewerbesteuereinnahmen profitieren. Besser wäre also, wenn die Betreiber ortsansässig wären, weil dann die gesamte Gewerbesteuer in der Gemeinde verbleibt.
Die Höhe dieser Einnahme ist von der Leistung der Anlagen abhängig, wäre aber bedeutend.
Ich denke, diese Ausführungen verdeutlichen annähernd Gesamtzusammenhang und Hintergrund für das einstimmige Votum der Gemeindevertretung pro Windkraft.
Seit Januar 2009 hat der Bundesgesetzgeber eine Regelung verabschiedet, nach der die Gewerbesteuer zu 70 % nach dem steuerlich maßgebenden Sachanlage-vermögen und zu 30 % nach den Arbeitslöhnen zwischen dem Standort des Unternehmens und dem Standort der Anlage/n zerlegt wird. Damit ist abgesichert, dass alle Kommunen, in denen eine von einem auswärtigen Unternehmen betriebene Windkraftanlage steht, hiervon auch durch Gewerbesteuereinnahmen profitieren. Besser wäre also, wenn die Betreiber ortsansässig wären, weil dann die gesamte Gewerbesteuer in der Gemeinde verbleibt.
Die Höhe dieser Einnahme ist von der Leistung der Anlagen abhängig, wäre aber bedeutend.
Ich denke, diese Ausführungen verdeutlichen annähernd Gesamtzusammenhang und Hintergrund für das einstimmige Votum der Gemeindevertretung pro Windkraft.
4 Kommentare:
warm greeting from Indonesia!
Der Gemeinderat hat einstimmig den Weg freigemacht für Windturbinen auf Gemeindegebiet. Damit wird für mindestens 20 Jahre die Landschaft in ein Industriegebiet verwandelt.
Die Windturbinen werden in eine bisher weitgehend intakt gebliebene Umwelt mit hohem Freizeitwert gestellt.
Welchen Preis hat der Gemeinderat dafür verlangt?
Kaum zu glauben, aber das ist offen. Weder ist der Beginn der Gewerbesteuerzahlungen bekannt, noch die Höhe oder die Gesamtsumme. Allein die Erwartung ist "bedeutend".
Gibt irgend jemand seinen Besitz her, ohne den Preis dafür zu nennen?
Vermietet jemand sein Haus, verkauft jemand sein Auto, verpachtet jemand sein Land gegen das lose Versprechen "bedeutender" Zahlungen?
Der Gemeinderat hat es bedauerlicherweise einstimmig getan.
Dabei gab es im Land zahlreiche gute Vorbilder:
In vielen Gemeinden wurden die Bürger, anders als in Großsolt, vor der Entscheidung gehört.
Gemeinderäte auf Eiderstedt, in Schwansen und Angeln haben gegen Windturbinen gestimmt.
Sie haben sich damit, anders als in Großsolt, für Natur und Umwelt und für die Menschen entschieden.
Helmut Erb
Katastrophenvorhersagen haben seit langem Konjunktur. Jede einzelne beruft sich auf wisssenschaftliche Beweise.
1972 wurde bewiesen, daß das Erdöl Mitte der 90iger Jahre zu Ende gehen würde. 1976 warnten Wissenschaftler wegen der globalen Abkühlung vor einer neuen Eiszeit.Seit 1980 stirbt der deutsche Wald. Fischnematoden, Rinderwahn und Vogelgrippe bedrohen die Menschheit. Die Liste kann beliebig verlängert werden (Robbensterben, Artensterben, SARS, Y2K, ...).
Das IPCC wurde gegründet, um den menschlichen Einfluß auf das Klima zu beweisen. Und genau das macht das IPCC mit großem Eifer.
So wurde aus dem Spurengas CO2, das Grundlage allen Lebens auf diesem Planeten ist, ein Klimakiller.
Das IPCC hat angeblich die Beweise und verbreitet fast täglich neue Horrormeldungen. Es wird noch heißer, noch trockener, noch nasser, noch stürmischer, der Meeresspiegel steigt noch schneller und noch höher.
Keiner kennt das Wetter der nächsten Woche, aber die Durchschnittstemperaturen des Jahres 2100 werden auf Zehntelgrade genau vorhergesagt!
Wer nun angesichts der nahen Katastrophe wirklich glaubt, man könne mit Windturbinen den Planeten retten, der sollte der Frage nachgehen, welchen Nutzen die 20 000 Windturbinen in Deutschland gebracht haben.
Um wieviele Hundertstelgrad Celsius wurde die Erderwärmung gedämpft? Um wieviele Bruchteile von Millimetern wurde der Anstieg des Meeresspiegels verzögert? Wo wurde das gemessen?
Auf solche Fragen gibt es selbstverständlich keine Antwort.
Sicher ist in diesem Zusammenhang nur, daß jeder Haushalt wegen der Zwangsabgaben des EEG über die Stromrechnung Geld abführt, das ganz wenigen Menschen zugute kommt. Es handelt sich um tägliche Umverteilung von Arm nach Reich, jedes Jahr mehrere Milliarden EURO mit stark zunehmender Tendenz.
Man kann diesen Unfug mitmachen. Man kann sich auch dagegenstellen.
Helmut Erb.
Diesem Blog sind viele aufmerksame Leser zu wünschen.
Die könnten sich dafür interessieren, was es eigentlich bedeutet, daß bis 2020 "rechnerisch" der (gesamte!)Energiebedarf des Landes aus Erneuerbaren Energien zu decken sein soll, daß Vollversorgung aus Windkraft angestrebt wird.
Der Landrat des Kreises SL-FL hat bereits im September 2008 die Vollversorgung des Kreises aus Windkraft festgestellt.
Tatsächlich versorgen Windturbinen keinen einzigen Haushalt verläßlich mit Strom. 2700 Windturbinen in Schleswig-Holstein funktionieren nur, wenn und solange thermische Großkraftwerke (Kohle/Kernkraft) ein stabiles Stromnetz hergestellt haben. Das gilt auch, wenn die installierte Leistung der Windturbinen verdreifacht wird.
Man kommt an der einfachen Wahrheit nicht vorbei: die behauptete "rechnerische" Versorgung oder gar Vollversorgung durch Windstrom ist Etikettenschwindel.
Helmut Erb.
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